GESCHICHTE PRIESTERSEMINAR REGENSBURG

Das Priesterseminar St. Wolfgang und ihre Geschichte

Wir blicken auf eine bewegte und wechselvolle Geschichte zurück, die bis ins 16. Jahhrundert reicht. Was mit den Forderungen des
Konzils von Trient begann, die Errichtung von Priesterseminaren in jeder Diözese vorzuschreiben, mündete in Regensburg nach
zahlreichen Rückschlägen, Umzügen und Verzögerungen schließlich im Jahr 1872 in der dauerhaften Übersiedlung in das heutige
Schottenkloster St. Jakob. Der holprige Web is zu diesem endgültigen Standort ist eine wahre Odyssee.

1545
-
1563

Das Konzil von Trient

fordert die Errichtung von Priesterseminaren in jeder Diözese. In Regensburg gab es zu diesem Zeitpunkt nur die Domschule zur Unterweisung des Domklerus.

1567

1579

Bischof David Kölderer von Burgstall

unternimmt einen ersten Versuch zur Gründung eines Priesterseminars. Dieses Projekt scheitert jedoch am Tod des Bischofs.

1648

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges

waren im Bistum 300 Seelsorgestellen unbesetzt.

1653

Franz Wilhelm Kardinal von Wartenberg

eröffnet das „Seminar zum hl. Wolfgang“ in der alten Dompräbende St. Peter.

1679

Das Seminar zieht

in den Augsburger Hof am Kassiansplatz um. Wegen der blauen Talare der Alumnen nannte man es das „Blaue Seminar“.

1787

Das Seminar zieht

in das ehemalige Jesuitenkolleg St. Paul bei Obermünster um. Nun gibt es Platz für 40 Alumnen.

1788

1803

Georg Michael Wittmann

wird 1788 Subregens und ab 1803 für dreißig Jahre Regens.

1809

Die Soldaten Napoleons

setzen durch Beschießung das Kolleg St. Paul in Brand. Daraufhin begann für die Seminaristen eine 13-jährige Wanderschaft.

1809

1823

Die Seminaristen

wurden unter anderem im französischen Gesandtschaftsgebäude (heute Haus der Musik), am Domplatz, im Kloster Emmeram, in der alten Dompräbende und am Kassiansplatz untergebracht.

1823

Der spätere Bischof Johann Michael Sailer

erreichte als Generalvikar bei König Ludwig I. die Überlassung der Gebäude des ehemaligen Reichsstiftes Obermünster. Am 31. Oktober 1823 zogen dort 48 Seminaristen ein.

1852

Die Seminarzeit

betrug in Regensburg nur zehn Monate (in Prag und Salzburg vier, in Augsburg, Bamberg und Würzburg zwei Jahre). Unter Bischof Franz Xaver Schwäbl stand ausreichend Kapital für einen zweiten Kurs zur Verfügung.

1872

Bischof Ignatius von Senestrey

erreichte die Aufhebung des Schottenklosters St. Jakob, und die Seminaristen konnten nach umfangreichen Umbaumaßnahmen dort einziehen. Die Seminarausbildung wurde nach dem Vorbild des römischen Collegium Germanicum gestaltet.

1914

1918

Im Ersten Weltkrieg

wurden im Sommer 1914 in den Seminargebäuden 750 Soldaten „kriegstüchtig“ gemacht. Ab Herbst diente das Seminar als Reservelazarett, in dem während des Krieges 6.000 Soldaten versorgt wurden. Von den zum Kriegsdienst einberufenen Seminaristen fielen 65.

1928

Erzbischof Michael Buchberger

setzt erneuerte Seminarstatuten in Kraft – erstmals in deutscher Sprache.

1933

Das Seminargebäude

wurde durch den Südflügel erweitert und durch den Einbau einer Zentralheizung modernisiert. Zudem wurde nach Plänen von Georg Berlinger die Hauskapelle errichtet.

1939

1945

Im Zweiten Weltkrieg

wurde die Philosophisch-Theologische Hochschule geschlossen, und die Seminargebäude dienten erneut als Lazarett. Die meisten Seminaristen wurden zum Kriegsdienst eingezogen; kriegsuntaugliche Seminaristen konnten in Eichstätt weiterstudieren. Am 27. April wurde der Westflügel durch einen Granateneinschlag schwer beschädigt. Dabei kamen 17 Personen ums Leben.

1968

Bischof Rudolf Graber

führt eine neue Lebensordnung im Geist des II. Vatikanischen Konzils ein: Einführung von Bibelgesprächen und verschiedenen Praktika (Schule, Betrieb, Jugend sowie Pfarrei).

1972

Der Dritte Bildungsweg

wird von Bischof Rudolf Graber als „Collegium Rudolphinum“ zunächst in Schwaz/Tirol gegründet und 1975 nach Heiligenkreuz bei Wien verlegt.

2003

2005

Generalsanierung

des gesamten Priesterseminars. Neugestaltung der Hauskapelle durch den Künstler Friedrich Koller.

2006

Papst Benedikt XVI.

wohnt während seines Bayernbesuchs vom 12.–14. September im Priesterseminar. Im Juni 2020 kehrt er nochmals als emeritierter Papst nach Regensburg zurück.

2007

Bischof Gerhard Ludwig Müller

verlegt das „Collegium Rudolphinum“ nach Regensburg. Es ist seither als „Studium Rudolphinum“ in den Räumen des Priesterseminars untergebracht.

2008

Das Institut Papst Benedikt XVI.

wird in den Räumen des Priesterseminars eingerichtet.

Wenn sich schon ein Heer wider mich legt, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht; wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf ihn.

Psalm 27:3 - Luther

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